Hier sind die Hauptpunkte der
Seite:
1. **Baumpflege**: Fachgerechte Baumpflege schützt und erhält Bäume. Ein Baum benötigt in der Natur keinen Schnitt, aber aus
Sicherheitsgründen kann es notwendig sein.
2. **Baumgesundheit**: Baumgutachter können durch Kontrollen und technische Untersuchungen die Stand- und Bruchsicherheit
eines Baumes ermitteln.
3. **Kronen- und Wurzelbereich**: Bei der Auswahl eines Baumes sollte man sowohl die Wuchshöhe als auch die Breite der Krone
und den Wurzelbereich berücksichtigen.
4. **Schnittmaßnahmen**: Kappungen können schädlich sein und sollten nur im Falle einer Gefahr vorgenommen werden. Ein
regelmäßiger Rückschnitt ist entscheidend, insbesondere bei Obstbäumen, um hohe Erträge zu sichern.
5. **Bonsai-Kultur**: Bonsai-Bäume benötigen regelmäßigen Formschnitt, um ihre charakteristische Größe und Form zu
behalten.
6. **Verpflanzung großer Bäume**: Die Verpflanzung großer Bäume ist möglich, erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung
und Fachwissen.
7. **Wert von Bäumen**: Bäume bieten zahlreiche Dienstleistungen wie
Sauerstoffproduktion, Kohlenstoffspeicherung, Staubfilterung und Nahrungsquelle.
Neues aus der Forschung
Frühere Annahmen, dass Bäume bei etwa 30 – 35 °C ihre Blattporen schliessen und den Wasserfluss deutlich reduzieren, wurden durch Messungen widerlegt. Platanen verdunsten auch bei extremer Hitze über 39 °C weiterhin reichlich Wasser und kühlen damit ihre Umgebung.
Um die Anpassung von Städten an ein wärmeres Klima besser zu planen, ist es nun wichtig herauszufinden, wie
andere Baumarten auf extreme Hitze reagieren.
Dass Bäume selbst unter extremer Hitze viel Wasser verdunsten, ist eine gute Nachricht für das Stadtklima. "Tage mit über 30 Grad Celsius werden häufiger", so Forschungsleiter
Bachofen vom WSL. Der nächste wichtige Schritt für die Forschung ist nun herauszufinden wie effektiv auch andere Baumarten unter extremer Hitze transpirieren. Das würde ermöglichen, Empfehlungen
zu entwickeln, welche Arten nicht nur mit Luftverschmutzung und Streusalz, sondern auch mit grosser Hitze zurechtkommen. Denn die Kühlleistung ist nur eine von vielen Aufgaben, die Stadtbäume
übernehmen - sie wird in Zukunft immer wichtiger.
Neueste Langzeitstudien belegen, dass die gezielte Integration von Bäumen und Sträuchern – also Agroforstsysteme – auf Äckern und Grünland auch in mitteleuropäischen Klimazonen Erträge stabilisiert und Agrarsysteme widerstandsfähiger gegen Klimarisiken macht.
Wesentliche Vorteile
- Mikroklimaregulation: Gehölzstreifen dämpfen Hitzespitzen, Windgeschwindigkeit und Verdunstung. Dadurch bleibt in Dürrephasen mehr Bodenfeuchte erhalten und die Pflanzen können Trockenperioden besser überstehen.
- Bodenschutz und -fruchtbarkeit: Wurzeln verankern den Boden, reduzieren Erosion durch Wind und Starkregen und fördern eine vielfältige Bodenbiologie. Langfristig verbessert sich die Struktur und Nährstoffspeicherung des Bodens.
- Wasser- und Nährstoffeffizienz: Durch Wurzelraumaufteilung und Laubstreu entsteht ein besserer Nährstoffkreislauf. Gehölze holen zusätzlich Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und geben sie über Laub zurück ins Ackerprofil.
- Biodiversität & Ökosystemdienstleistungen: Hecken und Einzelbäume bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und Mikroorganismen – das stärkt die biologische Schädlingsregulation und fördert Bestäuber.
- Klimaschutz: Agroforst bindet CO₂ in ober- und unterirdischer Biomasse und trägt so aktiv zur Kohlenstoffspeicherung bei.
Systemgestaltung und Umsetzung
- Formen: Silvoarabel (Bäume + Ackerkulturen), Silvopastoral (Bäume + Weide), Heckenstreifen, Alleekulturen, Knicks.
- Gehölzanteil: 5–20 % der Fläche, ideal in streifenförmiger Anordnung, mit Reihenabständen als Vielfaches der Maschinenarbeitsbreite, um die Bodenbearbeitung nicht einzuschränken.
- Auswahlkriterien: Baum- und Straucharten nach Standort, Ziel (z. B. Holz, Früchte, Tierfutter), Ertragsprofil und Schattenverträglichkeit der Kulturen sowie lokale Klima- und Bodenbedingungen.
Herausforderungen
- Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe kann in dichten Systemen oder bei stark schattenempfindlichen Kulturen Ertragseinbußen verursachen. Deshalb ist sorgfältige Planung von Gehölzart, Reihenabstand und Pflanzdichte entscheidend.
Fazit
Agroforstsysteme sind keine exotische Nische mehr, sondern – gestützt auf deutsche Langzeitdaten – ein wiederentdeckter Königsweg zu klimaresilienten, produktiven Feldern. Mit der richtigen Gestaltung lassen sich ökologische Vorteile und stabile Erträge kombinieren.
Weiterführende Gedanken
- Förderprogramme: In vielen EU-Ländern laufen Subventionen und Agrarumweltmaßnahmen speziell für Agroforst.
- Praxisbeispiele: Versuchsflächen der Uni Hohenheim, Projekte im Norddeutschen Tiefland und Elsass.
- Wirtschaftliche Aspekte: Diversifizierung durch Nuss-, Obst- oder Holzerzeugnisse kann neue Einkommensquellen erschließen.
Müssen Bäume geschnitten werden?
Fachliche Baumpflege schützt und erhält unsere Bäume
In der Natur braucht ein Baum keinen Schnitt. Es ist immer ein unnatürlicher Eingriff.
Für uns Menschen gibt es viele Gründe es dennoch zu tun.
Der Atem der Bäume schenkt uns das Leben
Ist ein Baum gesund, beziehungsweise noch stand- und bruchsicher? Diese Gefahren können Baumgutachter durch Baumkontrolle oder eingehende technische Baumuntersuchungen ermitteln.
Gerade bei Bäumen die über Haus, Autos etc. fallen können - wo dann auch noch Menschen zu Schaden kommen, lohnen sich solche Abklärungen.
In einem Schadenfall können Sie rechtssicher belegen, dass dieses Unglück nicht vorhersehbar war
Dieser von Fachkräften beschnittene und gestutzte Baum sieht 5 Monate nach einem starken Zurückschneiden von Seitenästen von bis zu 5 Metern Länge, optisch schon wieder echt gut aus.
Interessant sind auch die starken Austriebe am Stamm. Sie müssen nach-träglich noch Jahre entfernt werden.
Das Wurzelwerk des Baumes ist nach wie vor vollends intakt. Daher auch das sehr starke Wachstum.
Achten Sie auf den Kronenbereich
Wenn Sie nach einem geeigneten Baum Ausschau halten, sollten Sie nicht nur an dessen Wuchshöhe denken, sondern auch daran, dass die Krone in die Breite wächst. Planen Sie daher
einen grosszügigen Platz für Ihren Laubbaum ein.
Achten Sie auch auf den Wurzelbereich
Vermeiden Sie Schäden an Bauwerk, Kanalisation und Haustechnik etc.
Die tatsächliche Wurzeltiefe und der Wurzelradius, Wurzeldurchmesser können selbst für eine bestimmte Baumart nie allgemeingültig und sicher angegeben werden, denn sie hängen massgeblich vom
Boden, aber auch von der Vitalität des Baumes ab.
Schnittmassnahme oder Verstümmelung?
Kappungen verursachen derart viele negative Folgewirkungen, dass es generell ein Baumfrevel ist. Es kann nur als fachlich angesehen werden, wenn Gefahr droht.
Pflanzungen in Grenznähe sind immer wieder Anlass für Streitigkeiten. Baumbesitzer sind aber auch ohne Streit mit Nachbar oder Staat für die Verkehrssicherheit ihrer Bäume verantwortlich. Auch
auf Privatgrundstücken können Äste ausbrechen und herunterfallen oder der ganze Baum umstürzen.
Es ist teilweise erstaunlich wie schlecht, auch bei älteren Bäumen, das Wurzelwerk ausgebildet ist.
Rot-Fichten (Picea abies), Serbische Fichten (Picea omorika) und Tannen-Arten etc., eignen sich für solche "Kappungen" überhaupt nicht.
Hier bildeten sich nach der "Kappung" zwei starke Haupttriebe.
Jährlicher Nachschnitt - Frühjahr: Nur an den "neueren" (jeweils diesjährigen) Trieben schneiden, also den benadelten grünen. Sie verfügen im Gegensatz zu älteren Ästen über Reserveknospen, die
nach dem Schnitt noch in der gleichen Vegetationsperiode wieder austreiben.
Schneidet man auch die älteren Äste ab, sind Triebe an dieser Stelle für immer verloren und es entstehen kahle Stellen am Baum.
Platanen wachsen schnell und sind sehr schnittverträglich. Die gute Schnittverträglich-
keit der Platane hat dazu geführt, dass vor allem in kleineren Gärten ihre Krone gezielt formiert wird.
Wählen Sie vielseitige Laubbäume aus
Wenn in ihrem Garten nur wenig Platz für Laubbäume besteht, sollten Sie keine Pflanzen wählen, die durch ihre Blütenvielfalt lediglich ein eimaliges Erlebnis pro Jahr bieten.
Entscheiden Sie sich stattdessen beispielsweise für Obstgehölze, die einen hohen Wert bieten.
Sie blühen wunderschön und tragen später tolle Früchte, ehe sie buntes Herbstlaub bieten. Zudem können Sie die Früchte geniessen oder zu leckeren Produkten weiterverarbeiten.
Sofern Sie einen Obstbaum anpflanzen, muss dieser in den ersten Jahren regelmässig verschnitten werden, um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Alle Äste müssen gleichmässig mit Licht
versorgt sein, damit sich die Blüten gleichmässig entwickeln können.
Die traditionellen Formen des Obstanbaus, wie die Obstwiese, die Obstallee und der Obstgarten, sind das Ergebnis menschlicher Kultivierung.
Welche Massnahmen für das Zurückschneiden von Obsthölzern gelten, entnehmen Sie bitte der jeweiligen Pflanzenbeschreibung, da jeder Obstbaum individuelle Ansprüche hat.
Wählen Sie nicht den Standort für eine Pflanze, sondern eine geeignete Pflanze für einen Standort aus.
Baum trotz kleinem Garten
Allein durch die Kulturmassnahmen erhält der Bonsai-Baum (Pinus) seine charakteristische Grösse und Form. Ohne Formschnitt, teils auch Wurzelschnitt wäre die abgebildete Föhre bereits 10 -12 m hoch. Sie kann durch die fachgerechte Pflege/Schnitt bei dieser Grösse gehalten werden. Ohne den immer wieder nötigen Formschnitt würde die Föhre locker 25 m hoch werden.
Für Bonsai eignen sich nahezu alle verholzenden, kleinblättrigen oder kurznadeligen Baum und Straucharten. Der Schnitt von Nadelbäumen ist eine eigene Kunst, denn fast alle treiben nur an den
Astspitzen nach. Tannen/Abies behalten ihre Nadeln zehn, Fichten/Picea sechs und Kiefern/Pinus drei Jahrgänge, erkennbar an den jeweiligen Zweigabschnitten.
Bonsais können bis zu mehreren Jahrhunderten alt werden - mindestens aber so alt, wie die gleiche Baumart in der Natur.
Grosse Bäume verpflanzen
Dank Baumverpflanzer mit Rundspatentechnik ist es möglich
Die Grossbaumverpflanzung ist sinnvoll wenn wegen Baumassnahmen oder anderen Gründen, schöne erhaltenswerte Bäume von ihrem bisherigen Standort entfernt werden müssen.
Zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit müssen für grosse und ältere Bäume eingeplant werden.
Die Vorbereitung beginnt mit einem Wurzel- und Kronenschnitt...
... mehr Infos holen sie sich bei einem spezialisierten Fachbetrieb mit dem nötigen Maschinenpark sowie dem fachspezifischen Wissen.
Für das Verpflanzen von sehr grossen Bäumen - die mit der Rundspatentechnik nicht verpflanzt werden können - haben spezialisierte Firmen ihre eigenen Methoden entwickelt.
Ein freistehender Baum, gleich welcher Art, wird ohne menschliches Zutun zunächst keinen Stamm ausbilden.
Allerdings, ist bei den meisten Bäumen, mit zunehmendem Alter durch eigene Beschattung der unteren Äste, der Effekt der Selbst-Aufastung zu beobachten.
Bäume in einem engen Waldbestand bilden durch gegenseitige Beschattung, üblicherweise bis zu 10 Meter hohe astfreie Stämme.
Der Wert eines Baumes
Jeder Baum stellt Dienstleistungen für uns und unsere Umwelt bereit.
Er ist:
Auf der Unterseite jedes einzelnen Blattes öffnen und schliessen sich Lippen, nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab. Millionen Quadratkilometer Blattoberfläche sind Tag für Tag damit beschäftigt, das Wunder der Photosynthese zu vollbringen, um Mensch und Tier Sauerstoff und Nahrung zu verschaffen.
Spezialisierte Baumschulen liefern und pflanzen Ihnen 30-35 jährige mehrmals verschulte bis 12 m hohe Solitärbäume in riesiger Auswahl. Solche Bäume wurden regelmässig verschult, das heisst neu
verpflanzt und verfügen daher über einen intakten Wurzelballen im Bereich des Stammes.
Das garantiert ein erfolgreiches Anwachsen grosser und herrlicher Bäume.
Auch die Natur macht "Kapriolen"
Diese über 200-jährige Pinus sylvestris (Waldkiefer, Föhre) hat sich dafür entschieden, mehr in die Breite, statt in die Höhe zu wachsen. Ohne menschliches Zutun. Als Krummes Föhrle ist der bizarr anmutende, verwachsene Baum schon seit den 1970ern als Naturdenkmal geschützt, eingetragen bei der Landesanstalt für Umwelt unter der Schutzgebiets-Nummer 83370220010.
Wuchs normalerweise: bis zu 40 m hoch, anfangs kegelförmig, später breitausladend, fast schirmförmig.
Stamm: im Freistand oft gekrümmt, als Waldbaum mit langem geradem Stamm, der die unteren Äste abgeworfen hat.
Dieses Exemplar wurde durch bewusstes Eingreifen "gestaltet". Diese Föhre kann problemlos verpflanzt werden. Durch häufiges Verpflanzen und Zurückschneiden der Wurzeln verfügt sie über eine
kompakte Erdballe mit feinen Saugwurzeln.
Kiefern gehören zu den Kiefergewächsen. Es handelt sich um Nadelbäume, die in mehr als 110 Arten untergliedert sind. Kiefern gibt es nicht nur als Baum, sondern auch als Strauch.
Seltsam krumm
Der krumme Wald erstreckt sich über eine Strecke von 1,7 Hektar in der Gemeinde Gryfino in Polen. Warum die Föhren so gewachsen sind: darüber wird spekuliert.
Diese Fichte (Picea abies) hat bei
4 m Stammhöhe zwei unglaublich starke Seitentriebe entwickelt. Ab 4 m Baumhöhe hat die Fichte dadurch 3 Stämme. Die alle auf gleicher Höhe enden. Sie neigt auch zu sogenannten Kandelaberästen.
Mächtige weit unten am Stamm ansetzende Seitenäste, die kerzenständerförmig in die Horizontale wachsen, bevor sie vertikal in die Höhe schiessen. "Im Fachjargon Reiterationen genannt."
Eine faszinierende Überlebensstrategie: Würde der instabile, dreigeteilte Stamm irgendwann aufgrund von Wind und Wetter oder seiner eigenen labilen Statik zusammenbrechen, könnte sich
aus einem solchen seitlich herauswachsenden Kandelaberast ein neuer Hauptstamm bilden.
"Möglich allerdings, dass diese Fichte ihre ungewöhnliche Form auch einem traumatischen Ereignis verdankt."
Die Natur soll ihre Chance bekommen
Weniger
Eingriffe - Mehr Natur machen lassen
Um Artenvielfalt zu fördern, muss unsere Landschaft "unordentlicher" werden. Es braucht ungenutzte Säume, Ränder, Ecken und Böschungen.